Systemische Therapie

Was ist Systemische Therapie?

Niemand leidet für sich allein. Systemische Therapie berücksichtigt die zirkuläre Dynamik im Beziehungssystem, die sich um ein Problem rankt. Symptome und Probleme werden dabei nicht als Eigenschaften einzelner Personen, sondern als Ausdruck der aktuellen Beziehungen in einem System gesehen und beinhalten neben leidvoll beschrieben-
en Anteilen auch Lösungsversuche für anerkennenswerte Ziele. Diese Sichtweise ermöglicht es, ihren Sinn für das Gesamtsystem zu verstehen und zu würdigen.

Durch die reale oder symbolische Einbeziehung aller wichtigen Bezugspersonen können problematische Beziehungsmuster erkannt und schrittweise aufgelöst werden. Der Veränderungsprozess vollzieht sich dabei über konkrete und intensive Erlebnisse, Erfahrungen und Handlungen auf allen Ebenen menschlichen Verhaltens durch die Arbeit mit Skulpturen, Lebenslinien, Ritualen, inneren Prozessen,
Körperarbeit u.a.

Als Klienten oder Klientinnen möchte ich Sie und Ihre Nächsten darin unterstützen, problematische Beziehungsmuster zu erkennen und befriedigendere Kommunikationsformen und Sichtweisen einzuüben. Dazu werden die im Symptom verborgenen Wünsche und Bedürfnisse gewürdigt und für gemeinsam definierte Ziele genutzt. Diese systemische Perspektive ermöglicht es, die Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten der/des Einzelnen wie auch des Gesamtsystems zu erweitern.

 

Wie läuft Systemische Therapie ab?

Systemische Therapie versteht sich als Beziehungsarbeit innerhalb eines sicheren, ritualisierten Rahmens. Schon beim telefonischen Vorgespräch, aber auch im weiteren Verlauf der therapeutischen Arbeit besprechen wir gemeinsam, wer von den Beteiligten vom Problemmuster mitbetroffen ist und für die Lösung förderlich sein könnte. Um die hilfreichen Kräfte des Familiensystems zu bündeln und zu einem nachhaltigen Ergebnis für alle zu kommen, werden mit Ihrem Einverständnis die relevanten Mitglieder direkt (Systemische Familientherapie) oder symbolisch (Systemische Einzeltherapie) in die Lösungssuche einbezogen.

Dabei können sich je nach Zielstellung Einzel-, Paar- oder ganze Familiensitzungen abwechseln. Auch die Beteiligung von jüngeren Kindern, bereits erwachsenen Geschwistern sowie von Großeltern oder externen Helfern (Lehrern, Betreuern u.a.) kann für den Fortschritt einer Systemischen Familientherapie förderlich sein.

Anwendungen

Die Systemische Therapie hat ihre Wurzeln in der Familientherapie und wird heute erfolgreich in der Arbeit mit Einzelpersonen, Paaren und Gruppen angewendet. Als eigenständiges psychotherapeutisches Verfahren verfügt sie über ein reichhaltiges Repertoire an Methoden und Anwendungsbereichen. Seit 2008 ist sie vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als wissenschaftliches Verfahren anerkannt und für die vertiefte Ausbildung von Psychotherapeuten sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche empfohlen worden. Viele ihrer Elemente und Sichtweisen finden zunehmend auch in anderen Therapieansätzen Verwendung.